Of Fathers and Sons – Die Kinder des Kalifats

Hauptpreis des 10. Kirchlichen Filmfestivals

Koranstudium statt Matheunterricht, Kampftraining statt Fußballtraining, militärische Disziplin statt jugendlicher Rebellion – das ist der Alltag für Ayman (12) und Osama (13). Die beiden Brüder wachsen in Syrien auf und sollen islamische Gotteskrieger werden. So jedenfalls erzieht sie ihr Vater, der al-Nusra-Rebellenführer Abu Osama, dessen größter Traum die Errichtung eines Kalifats ist. Eine zusätzliche Ausbildung an der Waffe erhalten sie in einem Militärcamp, wo sie vorbereitet werden für den bewaffneten Kampf in einer IS-nahen Untergruppe von al Qaida.

Regisseur Talal Derki kehrt für OF FATHERS AND SONS – DIE KINDER DES KALIFATS in sein Heimatland zurück. Er gibt sich als Anhänger der Salafisten aus und gewinnt so das Vertrauen einer radikal-islamistischen Familie. Talal Derki und sein Kameramann Kahtan Hasson begleiten den Alltag von Clan-Chef Abu Osama und seiner Familie über einen Zeitraum von ungefähr zwei Jahren im salafistischen Nordwesten Syriens und gibt einzigartige und emotionale Einblicke in eine sonst hermetisch abgeriegelte Welt. Sein Hauptaugenmerk gilt den Kindern. Kinder, die „Bombenbauen“ spielen.

OF FATHERS AND SONS – DIE KINDER DES KALIFATS war für den OSCAR 2019 in der Kategorie Dokumentarfilm nominiert. Er lief auf über 100 Festivals weltweit und wurde mit mehr als 20 Preisen ausgezeichnet, u.a. mit dem renommierten World Cinema Documentary Grand Jury Prize des Sundance Film Festivals 2018. Der Film ist auch in der Vorauswahl für den Deutschen Filmpreis 2019.

Vorstellung

23. März (Samstag), 19.30 Uhr

Der Ökumenische Filmpreis des 10. Kirchlichen Filmfestivals Recklinghausen wird gemeinsam von der Stiftung „Protestantismus, Bildung und Kultur“ des Evangelischen  Erwachsenenbildungswerkes Westfalen und dem Bistum Münster gestiftet und vergeben.

Zu Gast: Tobias N. Siebert

Nach seinem Schulabschluss in North Carolina und München und einer Karriere als Filmeditor studierte Tobias N. Siebert Produktions- und Medienwirtschaft an der Hochschule für Fernsehen und Film München. Heute ist er Partner und Geschäftsführer der BASIS BERLIN, einer unabhängigen Filmproduktionsfirma und einem der führenden Postproduktionshäuser in Deutschland. Sein Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung von internationalen Arthouse Projekten, Dokumentarfilmen und dokumentarischen Serien, immer auf der Suche nach Geschichten, die das Publikum berühren. Seine Produktion DIE GESCHICHTE VOM WEINENDEN KAMEL erhielt eine Oscar-Nominierung als Bester Dokumentarfilm. Zu den jüngsten Projekten zählen TASTE OF CEMENT von Ziad Kalthoum, für das er für den Deutschen Filmpreis nominiert wurde und der Sundance-Gewinner OF FATHERS AND SON von Talal Derki.

Wir freuen uns auf Tobias N. Siebert!

Credits

Originaltitel: Of Fathers and Sons. Produktion: Basis Film in Koproduktion mit Ventana Film und Cinema Group Production. Regie: Talal Derki. Drehbuch: Talal Derki. Kamera: Kahtan Hasson. Schnitt: Anne Fabini. Musik: K. S. Elias. Ton: Sebastian Tesch (Sound Design), Ansgar Frerich & Florian Beck (Re-Recording Mixer).  Länge: 99 Min. FSK: ab 16 Jahren.